Pressemitteilung


Freiburger Kantstiftung verleiht Kant-Weltbürgerpreis 2009 an brasilianischen Bischof und israelischen Menschenrechtsaktivisten.

Der Kant - Weltbürger -Preis 2009 geht an den brasilianischen Bischof Luiz Cappio und den israelischen Menschenrechtsaktivisten Jeff Halper. Dies gab der Vorstand heute in Freiburg bekannt. Der Preis ist mit 15 000 Euro dotiert.

Die Freiburger Kant-Stiftung würdigt die Preisträger für ihr "mutiges Eintreten zugunsten der Menschenrechte von politisch und sozial marginalisierten Bevölkerungsgruppen." In der Begründung heißt es weiter: "Eine Zivilisation, die die Menschenrechte zwar auf den Lippen führt, diesen aber gleichzeitig die Existenzgrundlage entzieht, bedarf jener entschiedenen Mahnung zu humaner Glaubwürdigkeit, der sich diese Preisträger verpflichtet haben." Der brasilianische Bischof Dom Luiz Cappio (62) wurde über die Grenzen Brasiliens bekannt, als er zusammen mit drei weiteren Aktivisten, ein ganzes Jahr lang eine Wallfahrt unternahm. Und zwar von der Quelle bis zur Mündung des 2.700 km langen Rio São Francisco im Nordosten Brasiliens. Mit diesem symbolischen Akt wiesen die Wallfahrer die Öffentlichkeit auf die gravierenden Probleme des Flusstals und seiner Bevölkerung hin. Zum endgültigen Vorkämpfer für die Rechte der Armen wurde der aus wohlhabendem Hause stammende Cappio, als er mit einer wochenlangen Fastenaktion die umweltschädliche Umleitung des Rio São Francisco verhindern wollte. Der Schüler des brasilianischen Befreiungstheologen Leonardo Boff ist in Brasilien mittlerweile ein Nationalheld.

Jeff Halper (59) ist Aktivist des 1997 von ihm gegründeten Israelischen Komitees gegen die Hauszerstörungen (ICAHD). Das Komitee gehört zu den ersten israelischen Friedensgruppen, die mit Palästinensern in Israel und in den besetzten Gebieten zusammenarbeiten. Das ICAHD widersetzt sich mit juristischen Mitteln und gewaltfreien Aktionen der Zerstörung palästinensischer Häuser.

Die Kantstiftung, die sich für die Einhaltung eines weltbürgerfähigen politischen Ethos im Sinne I. Kants einsetzt, würdigt Halpers unermüdliche Anstrengungen "sowohl Palästinenser als auch Israelis vom Joch struktureller Gewalt zu befreien." Er hat gerade an der - in den vergangenen eineinhalb Jahren vorbereiteten - Überfahrt der beiden Solidaritätsboote "Free Gaza" und "Liberty" von Zypern in den Hafen von Gaza teilgenommen. Damit soll die israelische Seeblockade gebrochen werden.

Der in Minnesota geborene Halper besitzt die amerikanische und israelische Staatsangehörigkeit. Er ist Professor für Anthropologie. Halper hat mit spektakulären Aktionen dafür gesorgt, das sich der Blick der Weltöffentlichkeit immer wieder auf die Folgen der israelischen Besatzungs- und Belagerungspolitik für die Palästinenser gerichtet hat. Halper war 2006 für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden.

Die Preisverleihung wird am 9.05.2009 in Freiburg stattfinden.

V.i.s.d.P.: Manfred Ladwig


PDF Logo Pressemitteilung als PDF Datei herunterladen. ( Press release)
PDF Logo

FREE GAZA & LIBERTY TO LEAVE GAZA PORT

Flyer zur Ankündigung
Vorherige Seite: Preisträger  Nächste Seite: Einladung