Stiftungsname als Programm und historischer Hintergrund

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1. Sinn und Zweck der Stiftung:

Die Stiftung wurde zum 200. Todestag Immanuel Kants im Februar 2004 gegründet. Neben dem Stifter als Vorstand gibt es einen neunköpfigen Stiftungsrat, der ehrenamtlich mehrmals im Jahr tagt; außerdem einen Beirat mit Ehrenmitgliedern. Die Arbeit der Stiftung wird aus den Erträgen des Gründungskapitals und verschiedener Zustiftungen und aus Spenden finanziert.

Sapere aude! ("Wage es zu wissen, klug bzw. weise zu handeln!") Dieser von der Aufklärung eingeforderte Mut jedes einzelnen, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, bedarf nach Kant der Verstärkung durch ein emanzipatorisch gestimmtes Publikum ("Was ist Aufklärung?"), also demokratisch-organisierter, unabhängiger, kritisch-aufklärender Öffentlichkeits- bzw. Medienarbeit. Kants "Kritik der reinen Vernunft" klärte uns über die Möglichkeiten und Grenzen menschlicher Erkenntnis auf. Daraus ergeben sich logisch notwendige Konsequenzen für die Freiheit des einzelnen und für die Organisation eines rechtsstaatlichen und friedlichen Zusammenlebens aller Menschen als Individuen und soziale Gemeinschaften bzw. Staaten ("Zum ewigen Frieden"). In Bezug auf das gemeinsame europäische Erbe kann das Werk Kants als ein wichtiger Kristallisationspunkt gewertet werden, der zugleich ein weltbürgerfähiges Vermächtnis der europäischen Aufklärung darstellt.

Hauptzweck der Stiftung ist die Förderung mutiger und unabhängiger, kritisch-aufklärender Öffentlichkeitsarbeit und Erziehung zum Schutz von Frieden, Menschenrechten, Demokratie und Umwelt und die Förderung der Einhaltung demokratisch-rechtsstaatlicher Prinzipien in der nationalen und internationalen Politik.

Die Zielsetzung findet ihren wichtigsten Ausdruck in der zwei- bis dreijährigen Verleihung des Kant-Weltbürger-Preises an Persönlichkeiten oder Gruppen, die sich im Sinne Kants um die Umsetzung universaler politisch-ethischer Prinzipien verdient gemacht haben. Dabei geht es auch um die Zukunftsfähigkeit unseres europäischen Erbes, um eine Wertegemeinschaft und politische Kultur, die sich aus positiven, aber auch leidvollen Erfahrungen speist.

Neben der Ausrichtung und der organisatorischen bzw. publizistischen Vor- und Nachbereitung der Verleihung des Kant-Weltbürger-Preises veranstaltet die Stiftung mit diversen Kooperationspartnern (z.B. Studium generale der Universität Freiburg, der Katholischen Akademie Freiburg, Evangelischen Akademien, dem BUND, der Heinrich-Böll-Stiftung u.a.m.) Vorträge unter dem Motto "Aufklärung durch Kontroverse" und fördert eine unabhängige, sachbezogene Pressearbeit. Außerdem fördert sie ab 2016 in Kooperation mit der Kant-Gesellschaft Master- und Promotions-Abschlüsse unter dem Motto: „Kant entdecken und weiterdenken!“

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