Aktuelles

75 Jahre: Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Vor 75 Jahren, am 10. Dezember 1948 wurde in Paris die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (A/RES/217, UN-Doc. 217/A-(III) oder kurz AEMR) verkündet. Sie wurde als Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit 48 Ja-Stimmen, 0 Gegenstimmen und 8 Enthaltungen verabschiedet und in 460 Sprachen übersetzt.

Auch wenn dadurch (noch) kein völkerrechtlicher Vertrag entstand, formuliert sie universell gültige Normen der gesamten Menschheit, die allen politisch Handelnden zum Kompass dienen sollten und jedem Weltbürger zum Maßstab für seine Beurteilung von Regierungen und Systemen. In einer Zeit, in der Autokraten, Oligarchen oder Multimilliardäre mit Hilfe moderner Wirtschafts-, Medien-, und Militärmacht Erfolg damit haben, die Koordinaten der Entwicklungsgeschichte der Menschheit zu verschieben und uns Weltbürger mit Hilfe von Kriegsängsten und opportunistischen Überlebenskalkulationen zu korrumpieren, sollten wir unsere Zukunft nicht ohne die unbestechliche Verteidigung dieser Werte denken, auf die unser Menschsein so wenig verzichten kann wie unsere Erde auf die Respektierung von Naturgesetzen. Jeder, der beansprucht, im Besitz einer Wahrheit zu sein, die sich über diese Menschenrechte hinwegsetzen kann, begeht Hochverrat an der Menschheit!

Denn wie heißt es bei Immanuel Kant? „Handle nach einer Maxime, die zugleich als allgemeines Gesetz gelten kann.“( Metaphysik der Sitten, Einleitung, IV)

 

NEU-AUSSCHREIBUNG: KANT-FÖRDERPREIS 2024

Prämierung von Dissertationen durch die Immanuel Kant-Stiftung (degruyter.com).


VERLEIHUNG DES 3. IMMANUEL KANT-ALLMENDE-PREISES

unter der Schirmherrschaft der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit dem Thema:

„ZEITENWENDE“ ODER „HÖLLENFAHRT“?  – WIE STOPPEN WIR NACHHALTIG DIE ‚KOLONISIERUNG DER ZUKUNFT‘?

Preisträger*innen: Prof. Dr. Claudia Kemfert, Dr. Roda Verheyen, Dr. Carsten Brühl und „Der Malser Weg“; Laudatoren*innen: Ursula Sladek (Schönau), Prof. Dr. Wolfgang Köck (Leipzig), Koen Hertoge (Südtirol); virtuelles Grußwort von Dr. Franziska Brantner (BMWK, Berlin)

ZEIT: Samstag,  17. Juni 2023, 15 Uhr;  ORT: Universitäts-Aula KG I, Rempartstraße/Platz der Universität 3, Eintritt frei!

Pressemitteilung vom 01.06.2023

Aufzeichnung der Preisverleihung:

 

Gliederung mit Vollbild-Modus:

00:00 Begrüßung und Einführung durch Stiftungsvorstand Berthold Lange

14:18 Grußwort der BMWK-Staatssekretärin Dr. Franziska Brantner

17:32 Laudatio von Prof. Dr. Wolfgang Köck auf die ‚Klima-Klage‘ u. die Prozessvertreterin Dr. Roda Verheyen und deren Replik; musikalisches Intermezzo mit Astor Piazzolla - Tango etude № 3. von Anastasiia Posmereha (Saxophon)

53:30 Laudatio von Ursula Sladek auf Prof. Dr. Claudia Kemfert (Professorin für Energiewirtschaft und Energiepolitik) und deren Replik;

1:26:30 Laudationes auf den ‚Malser Weg‘ und die Ökotoxikologie  von Koen Hertoge und Dr. Carsten Brühl

1:58:27 Musikalisches Finale durch Anastasiia Posmereha (Saxophon) Pedro Iturralde - "Pequeña Czarda" (Kleiner Tanz); Verlesung der Preis-Urkunden des Kant-Allmende-Preises 2023 durch Dr. Margit Ruffing und B. Lange;

Moderation der Gesamtveranstaltung: Marina Leibfried

 

8. Immanuel Kant-Weltbürger-Preis 2021

Am Samstag, 30. Oktober 2021, hat die Immanuel Kant-Stiftung ihren 8. Freiburger Kant-Weltbürger-Preis verliehen. Dieser ging an  Frau Prof. Dr. Małgorzata Gersdorf, ehemalige Erste Präsidentin des Obersten Gerichts der Republik Polen, und an Frau  Prof. Dr. Gertrude Lübbe-Wolff, ehemalige Richterin am zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichtes in Karlsruhe.

Pressemitteilung


Von links nach rechts: Stiftungsrätin Clara Hirschmann, Freiburgs Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach, Preisträgerin Gertrude Lübbe-Wolff, Laudatorin Gesine Schwan, Preisträgerin Małgorzata Gersdorf (Polen), Stifter Berthold Lange, Stiftungs-rätin Margit Ruffing. - Foto: Kantstiftung

Aufzeichnung der Preisverleihung:

 

Einladung

Einladungsbegleitschreiben


 

Sonntagsmatinee-Podium am 31.10.2021, 10 Uhr, im Kleinen Haus des Theater Freiburg

Zwischen Legalität und Moralität: Das ‚Friedensprojekt Europa‘ auf der Suche nach seinem demokratisch-rechtsstaatlichen Kern (mit den Preisträgerinnen des Kant-Weltbürger-Preises 2021, Prof. Dr. Małgorzata Gersdorf (Polen) und Prof. Dr. Gertrude Lübbe-Wolff (D), sowie Dr. Michał Dobrzański (PL) und Andreas Gross (CH); Moderation: Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Otto Mühleisen)

Einladung und Begleitschreiben

Sie können die Filme auch direkt über YouTube und diese Links aufrufen:

https://youtu.be/WbhSfWM-Tm8 u. https://youtu.be/EBtluFNt9OU

 

Aufzeichnung des Podiums:

 

 

 

Aktuell-Grundsätzliches:

Frage nicht, was diese Welt für dich tun kann – frage, was du für diese Welt tun kannst.

(Frei nach John F. Kennedy)

In Zeiten globaler Herausforderungen und einer von Menschen betriebenen Zerstörung unseres Planeten (als einer Lebensgrundlage von derzeit 7 - 8 Milliarden Menschen und einer rasant schwindenden Zahl verschiedener Arten von Leben) mutet ein Eid auf das „Wohl des deutschen Volkes“, wie er bei der Vereidigung der Mitglieder einer Bundesregierung üblich ist, gelinde gesagt, etwas anachronistisch an. Denn der pluralistische Wettbewerb von Partikularinteressen in westlichen Demokratien führt keineswegs per se dazu, dass sich eine gemeinwohlorientierte Politik ‚herausmendelt‘. Vielmehr ist eine demokratisch organisierte politische Öffentlichkeit aufgerufen, Rechenschaft darüber abzulegen, in welcher Rang- und Reihenfolge welche politischen Interessen und Ziele nicht nur der Familie, dem eigenen Land oder Kontinent dienen, sondern auch einem globalen Gemeinwohl. Die Kant-Stiftung möchte deshalb die Diskussion auf allen Ebenen über die folgenden zentralen Fragen anregen:

  • Demokratie zwischen Partikular-, Mehrheits-, und globalen Gemeinwohl-Interessen
  • Gemeinwohl-Orientierung zwischen Moral/Ethik und Recht*
  • Fragen praktisch-politscher Umsetzung einer unumkehrbaren, gerechteren kosmopolitischen  Friedensordnung im digitalen Zeitalter

Während bis etwa 1990 der Ost-West-Konflikt diese Fragen überlagerte, ist es heute - in einer inzwischen multipolaren, aber keineswegs sichereren Welt - an (EU-) Europa, gerade auch wegen der Hypotheken seiner imperialistischen und kolonialistischen Vergangenheit, den Stimmen humaner, sozialer, umwelt- und friedensethischer Verantwortung für ein globales Gemeinwohl sowie einer institutionalisierten kollektiven Vernunft im Sinne I. Kants Gehör zu verschaffen. Dazu gehören nicht mehr zur Disposition stehende rechtsstaatliche Prinzipien wie die der Gewaltenteilung, der Informations- u. Medienfreiheit und des Minderheitenschutzes, ohne die eine Mitgliedschaft in einer „Föderation freier (EU-) Republiken“ ausgeschlossen werden muss. Die Kant-Stiftung® wird ihre zukünftige Arbeit deshalb an den oben genannten Fragen orientieren.

*Lektüreempfehlungen:

  • Hüning / Dörflinger / Kruck: Das Verhältnis von Recht und Ethik in Kants praktischer Philosophie;(Studien und Materialien zur Geschichte der Philosophie; 92), OLMS, Hildesheim 2017.
  • Omri Boehm, Radikaler Universalismus. Jenseits von Identität. Propyläen Verlag, Berlin 2022 (O.B. legt unsere
    universellen Menschheits-Werte frei und räumt gründlich auf mit unredlichen positivistischen, konformistischen und
    identitären Verkürzungen. Ein wahrer Lichtblick!)
  • Volker Gerhardt, Individuum und Menschheit. Eine Philosophie der Demokratie. C.H. Beck Verlag, München 2023
  • Kai Strittmatter: Die Neuerfindung der Diktatur. Wie China den digitalen Überwachungsstaat aufbaut und uns damit herausfordert. München 2018
  • Greta Thunberg: „(…) we are facing an existential threat and there is no time to continue down this road of madness(…)“ in: Greta Thunberg’s speech to UN secretary general António Guterres
  • Gottfried Keller, Martin Salander,(1889) z. B. mit folgenden Textstellen: „(…) nur darauf möchte ich aufmerksam machen, werte Mitbürger, daß auch der Republikaner alles, was er braucht, erwerben muß und nicht mit Worten bezahlen kann; über Naturgesetze hat die Republik nicht abzustimmen (…)“ oder: „Das sind ja wahre Lumpen, die sich selbst das Klima verhunzen.“

 

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