7. Immanuel Kant-Weltbürger-Preis 2019 - für mutigen Einsatz gegen physische und strukturelle Gewalt. - Preisträger: Judy Korn, Harald Schumann

Dieser Preis der 2004 gegründeten gemeinnützigen Kant-Stiftung® fördert im Sinne Immanuel Kants mutige und unabhängige, kritisch-aufklärende Öffentlichkeitsarbeit und Erziehung zum Schutz von Frieden, Menschenrechten, Demokratie und Umwelt sowie die Einhaltung demokratisch-rechtsstaatlicher Prinzipien in der nationalen und internationalen Politik. Er wird alle zwei bis drei Jahre an zwei, um diese Bereiche verdiente Persönlichkeiten oder Gruppen verliehen. Er ist mit insgesamt 15.000,- Euro dotiert.

 

Der 7. Kant-Weltbürger-Preis, der am  Samstag, dem 18. Mai 2019, ab 14 Uhr in einer feierlichen Veranstaltung in der Aula der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg überreicht wird, würdigt zum einen:

Frau Judy Korns langjährige Verdienste um eine soziale Integration gewaltbereiter und extremistisch gefährdeter junger Menschen unterschiedlichster Herkunft mit der von ihr gegründeten Organisation Violence Prevention Network e. V. und ihren Einsatz für eine Verantwortungspädagogik, die ein demütigungs-freies Verstehen an Stelle von Gewalt verherrlichender oder rechtfertigender Ideologisierungen setzt. - Damit fördert Sie eine Bottom-up-Bewegung, die national und international einer nach-haltigen Friedenspolitik gegen gewaltsame Konfliktlösungen zuzuarbeiten vermag, wie ihr Mitwirken am Radicalisation Awareness Network (RAN) sowie die Übertragung ihres Ansatzes in andere europäische Länder zeigt. Auch nach Immanuel Kants berühmter Schrift über die Möglichkeit einer unumkehrbaren Friedensordnung muss ja bekanntlich eine demokratisch-rechtsstaatlich fundierte Befriedung nach innen der Errichtung einer internationalen Friedensordnung vorausgehen. Die Laudatio auf sie hält Felix Oldenburg aus Berlin, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen; zum anderen wird

 

Herr Harald Schumann für seine Verdienste um einen Investigativ-Journalismus geehrt werden, in dem er – wie auch in seinen jüngsten Dokumentarfilm „Das Microsoft-Dilemma“ - die unkontrollierte Macht von Lobbyinteressen und Institutionen aufdeckt und mit Hilfe einer Organisation wie Investigate Europe auf eine transnationale Öffentlichkeitsarbeit setzt.  Diese Öffentlichkeit aber sollte auch weiterhin als Instanz eines kritischen gesellschaftlichen Diskurses und als gesellschaftliches Gewissen den zahlreichen Versuchen entgegenwirken, eine faktisch unkontrollierte strukturelle Gewalt zunehmend durch Schaffung ökonomischer Abhängigkeiten auszuüben und damit demokratische Freiheiten und Chancengleichheiten zu zerstören. Die Würdigung Harald Schumanns versteht sich demgemäß unter Berücksichtigung seines gesamten Engagements als Journalist, Dokumentarfilmer und Buchautor für die „Vierte Gewalt“ in demokratischen Rechtsstaaten. Die Laudatio auf ihn hält der Berliner Schriftsteller und freie Journalist Mathias Greffrath.

Den einführenden Festvortrag hält Prof. Dr. Dres. h.c. Volker Gerhardt. Die Veranstaltung der Preisverleihung am 18. 05. 2019, 14 Uhr wird am 19. Mai ab 10 Uhr vertieft durch eine öffentliche Matinee zum Thema "Bürger zwischen Öffentlichkeit und Privatheit im digitalen Zeitalter: Gesteuerte Objekte oder gestaltende Subjekte?" im Winterer-Foyer des Theater Freiburg. (B. Lange, Freiburg)

Texte der Reden und des Festvortrages anlässlich der 7. Verleihung des Kant-Weltbürger-Preises am 18. Mai 2019:

 

Aufzeichnung des Kant-Stiftungs-Podiums am 19. Mai 2019 zum Thema: Öffentlichkeit und Privatheit im Zeitalter der Digitalisierung: